Immergrüne Pflanzen galten bereits in der Antike als Symbol für Gesundheit und Lebenskraft. Die alten Römer trugen deshalb Lorbeerkränze, während die Germanen Tannenzweige im Haus verteilten, um böse Geister abzuwehren. Im Jahr 1521 stellten sich wohlhabende Familien erstmal einen Weihnachtsbaum in ihre Häuser. 1539 wurde der erste Weihnachtsbaum im Straßburger Münster aufgestellt. Die Weihnachtsbäume waren mit Oblaten, Äpfeln, Nüssen und Gebäck geschmückt und durften an Weihnachten von den Kindern geplündert werden. Auch Papier- oder Strohsterne gehören zum traditionellen Baumschmuck.
Beleuchtet wurde der Weihnachtsbaum erst rund 70 Jahre später. Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien befestigte im Jahr 1611 erstmals Kerzen am Weihnachtsbaum – ein Brauch der vom Adel und wohlhabenden Bürgern schnell übernommen wurde. Da Bäume sehr teuer waren, konnte sich das gemeine Volk keinen Weihnachtsbaum leisten und schmückte stattdessen einzelne Zweige. Erst seit Einführung der Forstwirtschaft um 1850 wurden Weihnachtsbäume erschwinglich. Anfangs wehrte sich die Kirche gegen den heidnischen Weihnachtsbrauch – nicht zuletzt weil sie im Besitz großer Waldflächen war, die für Weihnachtsbäume abgeholzt werden sollte. Die evangelische Kirche war die erste, die dem Weihnachtsbaum ihren Segen gab, um sich vom katholischen Brauch der Krippe abzugrenzen. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich der Brauch auch in katholischen Regionen durch.