»Nein!« zur Homo-Ehe!
Im Mai 2015 gab es in Irland zum ersten Mal weltweit eine Volksabstimmung über die „Homo-Ehe“. Nun ist Irland eines der knapp 30 Länder weltweit, in denen die vollwertige Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eingeführt wurde. Irland ist ein religiöser Staat. Protestanten und Katholiken haben sich in der Geschichte Irlands schon häufiger die Köpfe eingeschlagen. Und obwohl Irland ein erzkatholischer Staat ist, stimmten vor Kurzem 62% der Bürger für die vollwertige Gleichstellung der Ehe. Während der Erzbischof von Dublin diesen Volksentscheid als „Kulturrevolution“ betitelt, sieht der Vatikan diese Entscheidung als „Niederlage für die Menschheit“. Dabei hat Irland etwas wirklich Vorbildliches geleistet, denn es ist das erste Land weltweit, in dem via Volksentscheid über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare entschieden wurde. In Deutschland ist es Schwulen und Lesben nach wie vor nicht gestattet, zu heiraten.
Deutschland und die Homo-Ehe
Kanzlerin Merkel und die Homo-Ehe

Braucht ein Kind nicht letztendlich eine Familie, die es schützt, es liebt und ihm zur Seite steht? Welche Gründe gibt es, daran zu zweifeln, dass zwei gleichgeschlechtliche Elternteile einem Kind dies genauso gut geben können, wie Männlein und Weiblein?
»(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.«
Grundgesetz
Artikel 3
Wo bliebe die Gleichberechtigung, wenn gleichgeschlechtliche Partner nicht dieselben Rechte und Möglichkeiten haben wie heterosexuelle Paare? Warum sollten zwei Männer oder zwei Frauen nicht heiraten dürfen und warum stellte sich die Union dem Kinderwunsch homosexueller Paare in den Weg? Setzt die Union das Grundgesetz außer Kraft, weil die Kanzlerin Bauchschmerzen kriegt, wenn homosexuelle Paare Kinder adoptieren?
Die Meinungen waren und sind kontrovers, denn es gibt durchaus Menschen, die auf der Seite der Union stehen und dieses „traditionelle“ – viel mehr konservative – Familienbild vertreten. Auf der anderen Seite wird sich darüber aufgeregt, dass über die gleichgeschlechtliche Ehe überhaupt diskutiert wird.
Unter dem Hashtag #Ehefueralle werden beispielsweise auf Twitter die verschiedenen Meinungen zum Thema kundgetan. Während viele sich für die Öffnung der Ehe aussprechen, verlangen andere, die Ehe komplett abzuschaffen.
Obwohl CDU/CSU und SPD die Gleichstellung der Homo-Ehe beschlossen hatten, klammern sich Teile der Union noch immer an das traditionelle Bild der Familie. Bislang galt die Ehe als dauerhafte Verbindung zweier Menschen unterschiedlichen Geschlechts. Schließlich stellt Artikel 6 des Grundgesetzes Ehe und Familie unter besonderen Schutz. Vollkommen richtig entschied dagegen das Bundesverfassungsgericht, das beschloss, dass dieser Schutz nicht andere Formen des Lebensgemeinschaften ausgrenzen dürfe.
Die Kirche und die Homo-Ehe
Dass dem Vatikan derartige Beziehungen nicht ins Zeug passen, ist natürlich kein Wunder, denn in der Bibel steht ja:
»Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einer Frau liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.«
3. Buch Mose
Kapitel 20, Vers 13
»Warum sollen homosexuelle Paare schlechtere Eltern sein als die mit dem Segen der Kirche und der Förderung des Staates - ein Anachronismus. Es wäre übrigens nicht das erste Mal, dass die Union vom Verfassungsgericht zu einem zeitgerechten, modernen Kurs gezwungen würde. Peinlich für eine Volkspartei.«
Sabine Raus
WDR-Moderatorin
Und während die Union nur auf ihre kirchentreue Kernwählerschaft schaut, ist die Gesellschaft längst weiter, als Kanzlerin und Co glauben. „Mit dem Ewig-Gestrigen sind Morgen keine Wahlen mehr zu gewinnen“, betonte Rau in Ihrem Kommentar. Die Deutschen sind viel moderner, toleranter und entspannter geworden, als die Union denkt.
Spiegel online schreibt dazu, dass die Kanzlerin sich sowohl der traditionellen Haltung ihrer Partei als auch der gesellschaftlichen Stimmung im Land durchaus bewusst sei. Demnach befürworte eine große Mehrheit der Deutschen die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit der Ehe. Hielte sie weiterhin an ihrer Meinung fest, gäbe sie SPD und Opposition Ein Freitor für den nächsten Wahlkampf. Nachgeben hätte jedoch zusätzliche Spannungen innerhalb der eigenen Partei zur Folge – ein Zwiespalt für die Kanzlerin.
Ich und die Homo-Ehe
Auf die Frage, ob auch ich die „Homo-Ehe“ endlich möchte, muss ich ganz klar mit „Nein!“ antworten. Die Tatsache, die Ehe als Bund der Liebe zwischen zwei Menschen in eine „normale“ und eine „Homo-Ehe“ zu teilen, ist genauso falsch wie die Annahme, gleichgeschlechtliche Elternpaare wären weniger gut für die Erziehung von Kindern geeignet. Gleichberechtigung sieht anders aus. Und dabei steht die Gleichberechtigung aller Menschen im Grundgesetz, über das sich Frau Merkel und die Union offenbar hinwegsetzen möchten. Liebe Frau Merkel, homosexuelle Menschen sind auch Menschen und Gleichberechtigung fängt dort an, wo alle Menschen die Möglichkeit haben, zu heiraten und es nicht zwei verschiedene Begriffe für ein und dieselbe Sache gibt.
Quellen: tagesschau.de, welt.de, spiegel.de, zeit.de, ntv.de, ARD, bundestag.de

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