10 einfache Tipps, damit eine Fernbeziehung gelingt
Zu Zeiten des Internets kann man online shoppen, Reisen buchen und sogar die Liebe finden. Doch kann das über eine große Entfernung funktionieren? Kann man sich trotz Entfernung nahe sein?
Egal ob facebook, friendscout24 oder Apps wie Lovoo. Über das Internet kann man heutzutage auch Menschen kennenlernen, die am anderen Ende von Deutschland oder sogar im Ausland leben. So kann man nicht nur Freundschaften in weiten Fernen aufbauen, sondern sogar die Liebe finden. Natürlich setzt dies voraus, dass der Kontakt auch über das Internet hinausgeht, denn ein reiner schriftlicher Austausch über das Internet genügt wohl nicht, um wahre Gefühle zu entwickeln. Nummern tauschen, telefonieren, ein Treffen vereinbaren – mit dem Auto, der Bahn, einem Fernreisebus oder auch dem Flugzeug lassen sich größere Distanzen zurücklegen. Wenn alles passt, könnte so eine Fernbeziehung entstehen.
Wann ist eine Beziehung eine Fernbeziehung?
Von einer Fernbeziehung spricht man, wenn eine Partnerschaft zwischen zwei Menschen durch räumliche Distanz beeinflusst wird. Der Verlauf der Beziehung wird durch einen Wechsel zwischen gemeinsamer Zeit und Trennungszeit – also der Zeit, in der die Partner räumlich voneinander getrennt sind – bestimmt. Der Begriff „Wochenendbeziehung“ wird häufig äquivalent zur Fernbeziehung genutzt. Partnern, denen es aufgrund unterschiedlicher Wohnsitze nicht möglich ist, sich ohne Umstände zu sehen, führen eine solche Fernbeziehung. Hierbei muss individuell entschieden werden, wann man eine Beziehung als Fernbeziehung sieht. Wohnen beide Partner zwar getrennt voneinander, jedoch in derselben Stadt oder in unmittelbarer Umgebung, so ist es ihnen – zumindest theoretisch – möglich, sich beispielsweise auch nach Feierabend zu sehen.
Bei den Entfernungen zwischen Partnern sollte man generell unterscheiden zwischen annehmbaren Entfernungen, also Entfernungen, die bedingungslos (etwa mit dem Nahverkehr) zu überwinden sind, und großen Entfernungen, deren Bewältigung eine gewissen Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt keine klare Definitionsgrenze. Während einigen bereits eine Zugfahrt von 45 Minuten als unannehmbar erscheint, würden andere bedingungslos (insbesondere aber auch spontan) eine Zugfahrt von zwei Stunden auf sich nehmen, um möglichst bald bei ihrem Partner sein zu können.
Was ist die Problematik einer Fernbeziehung?
In der Regel sind zur Aufrechterhaltung einer Liebesbeziehung Merkmale des Austauschs von Erlebnissen, Erfahrungen und Gefühlen notwendig, welche während der Trennungszeit nur erschwert stattfinden können. Ein solcher Austausch ist in der Trennungszeit nur über das Internet oder das Telefon möglich und ansonsten auf die gemeinsame Zeit begrenzt.
Zu Zeiten des Internets werden Beziehungen auch über immer größere Entfernungen geschlossen. Manchmal sind die Entfernungen sogar so gewaltig, dass sich die gemeinsame Zeit auf wenige Tage im Jahr begrenzt. Eine Fernbeziehung ist deshalb nicht jedermanns Sache. Chatten, Mailen, Telefonieren oder Videoanrufe werden von einigen Menschen als unzureichend für eine Beziehung empfunden.
Je größer die Distanz ist, desto höher sind in der Regel auch die Kosten, die zur Überwindung der Distanz getragen werden müssen. So wird eine Fernbeziehung schnell zu einer kostspieligen Angelegenheit, was das häufige und das spontane Treffen beinahe unmöglich macht.
Eine Fernbeziehung ist eine wahre Zerreißprobe. Es ist besonders viel Vertrauen erforderlich, weil der Partner soweit entfernt ist. Genauso erforderlich ist deshalb die Treue. Denn mal ehrlich: Wem es nur um Sex geht und wer damit nicht warten kann, bis der Partner wieder da ist, der soll sich trennen. Das macht es für beide Seiten deutlich einfacher. Psychologen zufolge scheitern die meisten Fernbeziehungen jedoch nicht an der Entfernung sondern an der Nähe.
Doch schon vor dem vermeintlichen Happy End gibt es jede Menge Fallen in Fernbeziehungen:
Geld
„Wer übernimmt die Fahrtkosten? Immer der, der fährt? Warum muss ich eigentlich immer zu dir fahren?“ Bekannte Szenarien für die Paartherapeutin Vera Matt aus Berlin. Auch wenn die Fernbeziehung in eine gemeinsame Wohnung mündet, bleibe das Geldproblem bestehen. „Wer zahlt wieviel in die Haushaltskasse? Wer zahlt den Einkauf, wer die Telefonrechnung?“
► Möglichst früh über dieses Thema sprechen, um später Konflikte zu vermeiden.
Telefonieren
„Das Telefonieren ist sehr konfliktreich“, sagt Matt. Während insbesondere am Anfang (mehrmals) täglich telefoniert oder eine verliebte SMS geschickt wird, fangen später die Konflikte an. Dann wird mal ein Telefonat vergessen oder auf eine Nachricht nicht schnell genug geantwortet. „Telefonate werden dann eingefordert, es wird Druck gemacht“, warnt Matt.
Grundsätzlich sei es sehr wichtig, sich über den Alltag auszutauschen, aber man müsse auch verstehen, wenn der Partner beispielsweise müde vom Job ist und das Telefonat verschieben möchte. Matt rät daher: „Diplomatisch, aber ehrlich sagen, dass man im Moment keine Lust zum Telefonieren hat.“
Wochenenden
Meistens sind es die Wochenenden, die dann als gemeinsame Zeit genutzt werden. Man solle aber, so Matt, nicht versuchen, alle Pläne am Wochenende unterzubringen. „So erlebt man zwar tolle Samstage und Sonntage mit exquisiten Ausflügen, aber diesen Standard kann ja niemand aufrecht erhalten.“
Wichtig ist, dass die Partner auch den normalen Alltag miteinander kennenlernen, den Alltag des Partners kennenlernen, um sich besser aufeinander abstimmen zu können. Man solle nicht versuchen, am Wochenende auf heile Welt zu machen, rät Psychologin Krause. „Das fliegt einem spätestens um die Ohren, wenn man zusammenzieht. Wichtig ist, dass es auch Zeit für Streit und unangenehme Gespräche gibt.“
Fremdfühlen
Oft ist die Nähe am Telefon und beim Schreiben viel größer, als wenn man sich dann tatsächlich sieht. Krause: „Freitagabend sind sich dann viele zunächst ziemlich fremd. Das ist völlig normal. Geben Sie sich Zeit zum beschnuppern.“
Je mehr man sich in der Wohnung des anderen wie zu Hause fühlen kann, desto wohler fühlt man sich. Laut Matt ist es deshalb schlecht für die Beziehung, wenn sich einer in der Wohnung des Partners wie ein Besucher fühlt und sogar fragt, wenn sich jemand einen Joghurt aus dem Kühlschrank nehmen möchte.
Wie kann eine Fernbeziehung gelingen?
1. Situation akzeptieren
Es nützt nichts, sich über die Situation aufzuregen, wenn man derzeit nichts an ihr ändern kann. Man wohnt an unterschiedlichen Orten und sollte versuchen, das Beste aus der Situation zu holen. Wer seinen Partner dazu nötigen möchte, beispielsweise den Job aufzugeben, um umzuziehen, sollte sich einmal an die eigene Nase fassen und sich fragen, warum man selber nicht bereit ist, zum Partner zu ziehen.
2. Vorteile sehen
Wer schaut nicht lieber seine Lieblingsserie, als das Champions-League-Finale. Wer die Trennungszeit nutzt, um sich mit Freunden zu treffen, ist automatisch viel glücklicher in der Beziehung.
3. Nicht zu hohe Erwartungen haben
Paare, die eine Fernbeziehung führen, neigen dazu, zu viel von der wenigen gemeinsamen Zeit mit ihrem Partner zu erwarten. Es sollte nicht alles perfekt sein. Das Wochenende muss nicht mit Unternehmungen vollgestopft sein, nur weil man sich nur am Wochenende sieht. Es muss auch Zeit für Streit geben. Probleme sollten nicht verschoben oder verschwiegen werden.
4. Leidenschaft am Leben haben
Da man sich nicht jeden Tag sieht, verhindert man so automatisch, dass sich der Alltagstrott in der Beziehung oder im Bett breit macht. Wichtig ist trotzdem, dass man auch in der Zeit, in der man sich körperlich nicht nahe sein kann, die Lust ausleben kann. Leidenschaftliche Nachrichten, in denen man seine Gefühle oder die Vorfreude auf das nächste Treffen schildert, aber auch Dirtytalk am Telefon können das Beziehungsleben während der Trennungszeit beleben.
5. Nähe schaffen
Zu einer Beziehung – egal ob auf Distanz oder nicht – gehören Nähe und Intimität. Ein wenig Eifersucht ist nicht verkehrt, sollte aber nicht zu stark werden. Kontrollanrufe oder Nachrichten wie „Wo bist du schon wieder?!“ wirken zerstörerisch. Man sollte gelassen bleiben und auf die Gefühle des Partners vertrauen.
6. Dates vereinbaren
Man sollte versuchen, bereits beim Abschied ein neues Date zu vereinbaren. Das sorgt für ein Gefühl der Sicherheit, weil man weiß, dass man sich wiedersieht. Man hat also etwas, worauf man sich freuen kann. Die Zwischenzeit kann mit „Telefon- und Skype-Treffen“ überbrückt werden. Es kann auch abwechslungsreich sein, wenn man sich für ein Computer-Rendezvous zurechtmacht.
7. Geldfrage klären
Ewiges Pendeln ist teuer. Die Geldfrage sollte deshalb möglichst früh geklärt werden, denn auch wenn man zusammenzieht, muss darüber geredet werden. Wechselt man sich mit dem Fahren ab oder werden die Kosten einfach geteilt? Einige Telefongesellschaften bieten übrigens „Paar-Flatrates“ an. So können beide Partner sich komplett kostenlos schreiben oder anrufen.
8. Ziele haben
Dass man sich in den Ferien oder zu Silvester sieht, ist vermutlich klar. Denn Ferien und Feiertage sind eine gute Gelegenheit, sich ein bisschen länger zu sehen. Es sollten jedoch auch langfristige Pläne irgendwann ein Gesprächsthema werden. Plant einen gemeinsamen Urlaub, schmiedet Zukunftspläne wie Haus, Hochzeit und Auto. Derartige Themen sollte man nicht ausschließen, nur weil man noch über Distanz lebt. Es verbindet Menschen, wenn man sich eine gemeinsame Zukunft ausmalen kann. Ein Band, auf das man bei einer Fernbeziehung nicht verzichten sollte.
9. Zeitrahmen festlegen
Auch wenn man über die Entfernung zunächst glücklich ist, sollte man sich einen Zeitrahmen festlegen, um nicht dauerhaft über die Distanz leben und lieben zu müssen. Nach einer Weile kann man mit seinem Partner darüber reden, wann die Wochenendbeziehung zu Ende sein soll. Ein idealer Zeitpunkt wäre das Ende des Studiums oder wenn eine Neuorientierung im Job ansteht. Vielleicht wollen ja auch beide sich irgendwann komplett neu orientieren und woanders hinziehen.
10. Auf Probe zusammenziehen
Bevor man tatsächlich zusammenzieht, sollte man dies probeweise tun. Man solle gerade am Anfang noch ein bisschen Fernbeziehung beibehalten, rät Matt. Es wäre zu viel, wenn man direkt von heute auf morgen alles gemeinsam unternimmt. Wenn man zusammenlebt, lernt man den Partner in absolut jeder Lebenssituation kennen. Viele seien dann von den Macken des Partners überrascht, etwa weil jemand im Alltag ein Morgenmuffel ist.
Quellen: glamour.de, zeit.de, sueddeutsche.de, focus.de

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